Frau Schletterer singt nicht mehr

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Ap
Der Traum vom Normalgewicht
30.04.2021 14:21

Ich habe Gewichtsprobleme, seit ich denken kann.
Als junge Frau gelang es mir hin und wieder, zeitweise auf Normalgewicht zu kommen, indem ich mir sozusagen alles versagte, was gut schmeckte (und dick machte). Ich lebte dann lange in Dauerdiätzustand. Wenn ich dann zwischendurch doch wieder ein paar Kilo zunahm, kriegte ich die durch strengen Verzicht aber relativ schnell wieder weg.
Je älter ich werde, umso weniger Lust habe ich, auf all das Gute zu verzichten, nur weil ich lediglich „Leberwurstbrot“ sagen muß, und – zack! – hab‘ ich schon ein Kilo mehr auf den Hüften. Ich bin es leid, immer wieder Diät zu halten, nur um am nächsten Morgen nicht wieder ein Kilo mehr und auch eine Woche später noch kein einziges Gramm verloren zu haben. Ich habe mich irgendwann in mein Schicksal ergeben, daß ich offenbar geboren bin, um dick zu sein.
Hin und wieder befasse ich mich dann aber doch mit den Möglichkeiten, ein paar von den -zig Kilo zuviel wieder loszuwerden. Und da lese ich von diversen Diäten, Ernährungsplänen, Wunderpillen und dergleichen mehr.
Am meisten von diesen allen erzürnen mich die Artikel über das Intervallfasten – das soll unglaublich gut die Pfunde purzeln lassen und überhaupt ja ganz super gesund sein.
Wenn man das alles aber mal genau liest, dann sollte einen die Anzahl der Stunden stutzig machen, in denen man nichts essen sollte. Das ist nämlich in der Regel nix anderes als die Zeit, die ohnehin zwischen Abendessen und Frühstück vergeht. Und wenn ich dann noch lese, selbstverständlich dürfe die Menge an Kalorien, die man in den dem Essen zugewiesenen Stunden zu sich nehme, nicht höher, sondern solle besser deutlich niedriger sein als die, die der Körper (ver)braucht, und man solle unbedingt auch ein wenig Sport treiben, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und auf Alkohol, Süßigkeiten und zu viel Fettiges verzichten, dann frage ich Sie: wo ist da der Unterschied zu einer hundsgewöhnlichen, traditionellen Diät? Weniger essen, als man verbraucht – das ist doch auch hier die Quintessenz dessen, was da geschrieben wird. Da blendet man die Leute mit einer angeblich völlig neuen wissenschaftlichen Erkenntnis, es gibt einen Medien-Hype, und am Ende ist es doch nichts anderes als FDH.
Es gibt, das möchte ich nun doch auch erwähnen, tatsächlich etwas, was mir hilft. Ich nenne den Namen des Produkts jetzt nicht, da ich hier keine Werbung machen möchte. Ich bin nur froh, es gefunden zu haben und hin und wieder darauf zurückgreifen zu können. So viele Pfunde, wie ich tatsächlich verlieren müßte, um richtig schlank zu sein, kann ich damit aber nicht loswerden, denn es gibt da eine nicht zu vernachlässigende obstipierende Nebenwirkung…

 

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