August Heinrich Hoffmann-von Fallersleben ist heute ein Text auf Wikipedia gewidmet. Das heißt, auf der Startseite ist auf ihn verlinkt, weil heute sein Todestag ist.
Der Herr ist schon sehr lange tot, genauer gesagt seit 1874, da darf es nicht verwundern, daß er auf dem beigefügten Foto nicht gerade nach der neuesten Mode von heute gekleidet ist.
Was allerdings auch auffällt, ist das ungepflegte Erscheinungsbild, in dem er sich da präsentiert.
Nahezu schulterlanges, fettiges Haar und ein Kinnbart, der aussieht, als trüge er seine Schamhaare im Gesicht, lassen mich innerlich sofort ein wenig auf Abstand gehen. Ich habe quasi virtuell seinen Geruch in der Nase, und ich kann Ihnen sagen, angenehm ist der nicht!
Es wird ja allgemein oft davon gesprochen, daß die Leute im 19. Jahrhundert es mit der Hygiene anders gehalten haben als wir heute. Kleidung wurde nicht so häufig gewaschen wie heutzutage, und das nicht, weil sie nicht waschmaschinenfest war. Waschmaschinenfeste Kleidung wurde erst später entwickelt, erst dann halt, als es Waschmaschinen überhaupt gab. Aber das ist ein anderes Thema...
Waschen war seinerzeit deutlich komplizierter und zeitraubender als heute (und das hat jetzt doch wieder sehr unmittelbar mit dem Fehlen von Waschmaschinen zu tun) – und vermutlich auch kostenintensiver. Da wurde ein Hemd halt auch mehr als ein Mal getragen und zum Lüften immer mal wieder ins Fenster gehängt.
Herr Hoffmann-von Fallersleben sieht allerdings so aus, als habe sein Hemd nicht allzu oft Frischluft abbekommen, und Kamm und Seife müssen auch irgendwie verloren gegangen sein.
Ich bin ehrlichgesagt sehr froh, Herrn von Fallersleben nicht die Hand geben zu müssen, und wenn ich so lese, wie er politisch gedacht hat, bin ich auch nicht undankbar, kein Gespräch mit ihm führen zu müssen.
Seine Kinderlieder kann ich ja trotzdem mögen.