Ich bin ja ein großer Fan der Sendereihe „The Taste“, in der ambitionierte Hobbyköche und -köchinnen, aber vor allem auch Profis um den Sieg gegeneinander ankochen und ihre Gerichte auf einem Gastro-Löffel anrichten.
Und dabei geht es nicht um Spaghetti mit Tomatensoße! (Und wenn es darum ginge, dann wären das handgeklöppelte Spaghetti mit einer Sauce von im südlichen Himalaya geernteten, fermentierten Grüntomaten, die sous vide gegart sanft mit der Gabel durch ein Sieb gedrückt werden, bevor sie mit einem Hauch von Südpazifiksalz und Pfeffer aus Madagaskar angewürzt werden.)
Nein, da geht es um die hohe Kochkunst – Gastjuroren laufen auf, die von den männlichen wie weiblichen Kandidaten gar Spezielles erwarten. Aus ungewöhnlichsten bis hin zu sehr exotischen Zutaten soll da ein typisch japanisches Dessert oder eine mongolische Zwischenspeise gezaubert werden; manches Mal lautet die Aufgabe gar, z. B. ein hundsordinäres Bauernfrühstück auf den Löffel zu bringen, das natürlich aber überhaupt nicht ordinär auf- und zubereitet sein darf, sondern aus dekonstruierten Kartöffelchen mit einem Hauch Speck von der finnischen Hochlandsau und einem Schnitz Zwiebel aus kasachischer Zucht gezaubert sein muß.
Sollen Teigwaren - Nudeln oder Klöße - Bestandteil des Gerichts sein, dann werden die natürlich nicht aus der Tress- oder der Bürger-Packung geschüttelt, sondern der erforderliche Teig muß vom Koch bzw. der Köchin selbst hergestellt werden. Daß sie nicht die Milch dafür aus der eigenen Brust melken bzw. die Eier selber legen müssen, ist grad alles!
Mir tun die Kandidaten manches Mal herzlich leid, denn die Aufgaben werden von Runde zu Runde schwieriger, und so einige der Hobbyköche wurden schon vor Herausforderungen gestellt, bei der sie wohl zunächst nicht einmal wußten, wie man die buchstabiert.
Umso beeindruckter bin ich, daß bisher wirklich nur ein Kandidat dankbar für sein Ausscheiden war, und daß alle anderen die Nerven behalten und tapfer werkeln und kämpfen, um am Ende wenigstens noch in der Finalsendung dabei zu sein. Und wenn man da dann in den ersten Minuten schon ausscheidet, ist das für die meisten aber dennoch der größte Erfolg, den sie in ihrem Kochleben je erlebt haben und erleben werden. Und darauf können sie auch wirklich stolz sein!