Birgit Schrowange, so liest man heute im „stern“, hat es gewagt, jetzt zum Start ihrer neuen Show-Reihe „eine radikale Typveränderung“ an sich vorzunehmen.
Das Radikale an dem Ganzen ist nicht etwa, daß sie als Punkerin vor die Kamera tritt oder als Prinzeßchen, das sie nie war - nein: sie trägt die Haare jetzt kürzer und ungefärbt.
Eingeblendet über dem Artikel sieht man ein Bild „Nachher“ und daneben eines „Vorher“.
Links Kurzhaarschnitt und graue Haare, rechts kinnlanges Haar und braun gefärbt. Ansonsten sieht sie völlig gleich aus. Was daran eine „radikale Txpveränderung“ sein soll, erschließt sich mir als entspannter Frau im mittleren Alter nicht.
Aber daß die Wörter „radikal“, „Typveränderung“ und „gewagt“ in dem Artikel auftauchen, zeigt doch mal wieder, wie sehr die Welt der Medien darauf fixiert ist, als Moderatorinnen immer nur junge Frauen zu zeigen. Und genau dagegen wendet Frau Schrowange sich jetzt mit ihrer Entscheidung – der elende Jugendwahn sei so krank, daß man sich dem einfach mal widersetzen müsse. Bisherige Senderchefs hätten von ihr immer verlangt, ihre braunen Haare beizubehalten, dem wolle sie sich jetzt nicht mehr beugen.
Das zieht die Frau ausgerechnet beim Sender RTL durch – ich bin gespannt, wie lange man sie noch auf den Bildschirmen sehen wird. In Zeiten, in denen in Krankenhausserien die Rollen der Darstellerinnen, die kurz vor ihrem 50sten stehen, einfach rausgeschrieben werden, die Herren aber bis zur Rente weitermachen dürfen (zugegebenermaßen im Öffentlich-rechtlichen), dürfte das traurigerweise ein harter Kampf werden.