In Northeast Piscataquis gibt es fast fünf mal so viele Haushalte wie Einwohner.
Das muß man erst mal sacken lassen, bis man wirklich wahrgenommen hat, was da steht.
Northeast Piscataquis ist ein Territorium im US-Bundesstaat Maine, das – wir haben es schon geahnt – äußerst dünn besiedelt ist. Aber man fragt sich schon, wie es dazu kommen kann, daß dort mehr Haushalte existieren als Menschen. Denn wer verbringt denn wohl sein Leben damit, hier und da und dort ein Häuslein hinzubauen, darin einen Haushalt einzurichten und dann seiner Wege zu gehen?
Ein Hinweis, den ich dazu las, gibt zumindest eine Teilerklärung: in den USA werden auch Ferienunterkünfte als Haushalte gezählt, selbst wenn da für niemanden ein fester Wohnsitz gemeldet ist.
Aber fünf mal so viele Unterkünfte wie Menschen geben dennoch Rätsel auf. Denn Einwohner zählt dieser Landstrich lediglich 273. Selbst wenn man unterstellt, daß diese jeweils einen einzeln bewohnten Haushalt führen, stehen noch weiter gut 1100 Unterkünfte leer – die dann wohl als Ferienunterkünfte genutzt werden (könnten). Im optimalen Fall wären das 1100 Urlauber, die im Extremfall dort gleichzeitig einen Kurzaufenthalt verleben und sich dann ja aber irgendwie versorgen müssen: mit Nahrungsmitteln und allem, was man halt so braucht zum Leben. Bei nur 273 Einwohnern frage ich mich da: wie machen die das? Der Weg zum nächsten Edeka dürfte dort recht weit sein, und das Sortiment darin ist wahrscheinlich eher nicht auf so einen Andrang ausgelegt.
Zumal diese 273 Einwohner auf neun(!) Siedlungsgebiete verteilt leben. (Die Bevölkerungsdichte betragt 1,7 Einwohner je km²!)
Ich frage mich ernsthaft: kommt da ein Mal in der Woche der Versorgungsflieger an, vergleichbar mit diesen fahrbaren Geschäftstellen einiger Sparkassen?
Ich vermute ja, daß die Piscataquianer zumindest mal eigene Kartoffeln im Garten haben und die ein oder andere Karotte. Genügend Fläche für einen Gemüsegarten sollten sie ja auf jeden Fall haben.