Frau Schletterer singt nicht mehr

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Fe
Garantiert kulant betrogen
13.02.2023 09:02

Am Samstag habe ich Post von der Auto-Marke erhalten, von der mein letztes Auto war, das ich aber schon seit mehr als 2 Jahre nicht mehr fahre.
Man will mir, wen wundert’s, ein neues Fahrzeug schmackhaft machen. Da ich mit meinem aktuellen Auto aber glücklich bin und auch gar noch nicht viele Kilometer auf dem Tacho sind, kommt das für mich jetzt überhaupt nicht in Frage.
Der Werbebrief hat mich allerdings zurückdenken lassen an den Anlaß, der damals dazu führte, daß ich mich für ein Auto dieser Marke entschied.
Ich fuhr damals nämlich noch einen Ford Kuga mit Automatikgetriebe (ach nein, sorry: mit Doppelkupplungsgetriebe, was für mich das Gleiche ist, was aber offenbar doch nicht das Gleiche ist), und ich liebte ihn! Er beschleunigte schnittig, ich saß ausgesprochen gut darin, er machte einfach Spaß. Und dann mußte er in die Inspektion. Als ich ihn von da wieder abholte, meinte der Werkstattmeister so im Nebenbei-Plauderton (ich war schon fast wieder am Gehen): „Ach übrigens, der Kühler ist undicht, den sollten Sie in den nächsten 2-3 Wochen machen lassen. Jetzt ist aber halt vor 14 Tagen die Garantie abgelaufen, deswegen kostet die Reparatur Sie jetzt 1000 Euro. Vielleicht können wir Ihnen ja aber etwas kulant entgegen kommen und es etwas billiger machen.“
Da war ich von einem Moment auf den anderen stocksauer! Erstens: warum hatte mich die Werkstatt nicht angerufen, als das Auto noch dort war, um mir zu sagen, daß da ein Defekt bestand? Zweitens: wieso war das Auto mit seinen gerade mal zwei Jahren schon kaputt? Und drittens: wieso konnte diese Firma nicht noch kulanter sein und das als Garantieleistung abrechnen? 14 Tage Garantieablauf waren ja eine sehr kurze Frist (zumal 2 Jahre Garantie ohnehin schon sehr wenig sind), und von BMW, von wo ich auch schon Autos gehabt hatte, war ich ehrlichgesagt ganz andere Kulanzen gewohnt.
Zu Hause angekommen hatte ich mich derart in meine Wut hineingesteigert, daß ich beschloß, mir ein neues Fahrzeug zu kaufen. Nur weg von dieser Marke und von diesem Autohaus!
Ich fand dann auch recht schnell bei einem anderen Händler (einer anderen Marke, eben der, von der oben erwähnter Werbebrief stammt) ein Auto, das da abholbereit im Laden stand und alles hatte, was ich mir wünschte! Ich sagte sofort „Packense’s ein, ich nehm’s mit!“ Meinen Kuga gab ich dort in Zahlung und wies sofort darauf hin, daß der Kühler undicht war. Das sollten sie bei der Wertermittlung dann halt berücksichtigen.
Und was soll ich sagen? Die Prüfung des Wagens ergab, daß der Kühler gar nicht kaputt war. Das Auto war völlig in Ordnung, getropft hatte da nur die Klimaanlage, die wie jede andere Anlage auch etwas Kondenswasser „verlor“.
Da hatte ich den Beweis, daß das Ford-Autohaus mich hatte bescheißen wollen. Geld aus der Tasche ziehen für eine Reparatur, die keine gewesen wäre, nur weil glücklicherweise gerade die Garantie schon abgelaufen war. Ich wette, daß die mir nicht hätten weismachen wollen, daß mein Kühler kaputt ist, wenn noch Garantie bestanden hätte, denn dann hätten sie den angeblichen Defekt ja gegenüber dem Hersteller nachweisen müssen.
Sechs Wochen, nachdem ich das neue Auto gekauft hatte, rief mich übrigens das Ford-Autohaus an und fragte, wann ich denn nun mein Auto zur Reparatur bringen werde. Als ich sagte, daß ich es mittlerweile nicht mehr habe, war dem Herrn das völlig schnuppe, er sagte nur „Ach so“ und legte auf.
Diese Schurken! Sie können sich sicher denken, wie sehr ich für dieses Autohaus seither Werbung mache…

 

Lass es sein!
Oh, kostbare Jugend!

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