Als ich das Wort „Kakapo“ zum ersten Mal las, hatte ich sofort Assoziationen, die eigentlich eines Erwachsenen nicht würdig sind, sondern eher auf dem Niveau eines Kleinkindes anzusiedeln wären.
Seit ich allerdings weiß, was ein Kakapo wirklich ist, nehme ich das Wort um einiges gereifter zur Kenntnis.
Der Kakapo ist der größte lebende Papagei; er ist flugunfähig und vom Aussterben bedroht. (Wobei es zwischen Flugunfähigkeit und Bedrohung keinen kausalen Zusammenhang gibt.)
Wie ich gerade gelernt habe, ist seine Flugunfähigkeit dadurch begründet, daß das üblicherweise bei Vögeln vorhandene verstärkte Brustbein und die kräftige Flugmuskulatur fehlen.
Der Kakapo ist sehr groß, hat ein weiches Gefieder und scheuert sich in schöner Regelmäßigkeit die Schwanzfedern auf, weil er eben ständig zu Fuß unterwegs ist und seinen Schwanz so zwangsläufig stets über den Boden schleift.
Die bisher genannten mögen keine besonders bemerkenswerten Eigenschaften sein. Wenn ich aber lese, daß der Vogel einen intensiven Geruch verströmt, der an Blumen und Honig erinnert, dann öffnet sich sofort mein Herz für dieses liebe Tier.
Und nicht nur der Duft nach Blumen und Honig ist ungewöhnlich; auch das Paarungsverhalten ist nicht gerade durchschnittlich. Während man noch nie ein Kakapo-Paar bei der Paarung hat beobachten können, weiß man jedoch, daß die Männchen während der Balz sehr erregt sind und es mit dem Paarungspartner nicht so genau nehmen. Da muß dann schon auch mal ein Ast oder ein Pullover herhalten, wenn gerade keine Kakapo-Dame greifbar ist.
Leider wird in dem Artikel, aus dem ich all das gelernt habe, nichts über Sinn und Zweck des betörenden Körpergeruchs gesagt (wo mich das doch viel mehr interessiert hätte als die Geschichte all der bisher ergriffenen Maßnahmen, um das Aussterben des Vogels zu verhindern)!
Aber ich bin überzeugt, daß sich die Natur dabei was gedacht hat. Nur was?