Gestern abend mußte ich schmunzeln!
Das Blockflötenensemble, in dem ich mitspiele, gestaltet immer an den letzten Abenden vor dem Heiligen Abend bei uns in der Kirche Adventsandachten mit. Wir spielen da meist drei bis vier Stücke. Und E., die unsere Gruppe leitet, sucht hierfür i. d. R. Sachen aus, die nicht speziell weihnachtlich sind, aber in ihren Ohren ausreichend besinnlich klingen. Oft sind die eher modern und nicht ganz so banal zu spielen, weil entweder die Tonart oder die Rhythmik herausfordern.
Da wir in diesem Jahr drei junge Nachwuchsspielerinnen in die Gruppe aufgenommen haben, war genau das aber eine Hürde, die wir nicht so leicht nehmen konnten. Es waren wohl zwei Stücke, die wir probierten, aber einfach nicht gemeistert bekamen.
Da meinte ich, wir könnten doch mal was ganz Verwegenes tun und schlichte Adventslieder spielen. Solche mit ebenso schlichtem vierstimmigem Satz darunter, das würde den Leuten doch sicher auch gefallen. B., eine Mitspielerin, nahm E. dann ein paar Tage später ins Gebet, weil sie mir im Stillen recht gab, und siehe da: auf dem Programm standen in der Probe drauf tatsächlich adventliche Klassiker, die wir sehr gut meisterten.
Nun war gestern die erste von zwei Andachten. Am Ende bedankte sich der Pfarrer, der übrigens E.s Ehemann ist, für die Gestaltung der Andacht durch den Flötenkreis, die ja so wunderbar weihnachtlich gewesen sei.
Das bestätigte mir, daß auch er offenbar das adventliche Liedgut einem zwar besinnlichen, aber eigentlich nicht passenden, modernen Arrangement vorzieht. Vielleicht ist ihr das eine Lehre? Vermutlich eher nicht, fürchte ich…